Journalist*innen mit Dietmar Heeg Medienpreis ausgezeichnet

2023 wurden zwei TV-Dokumentationen und ein Hörfunk-Beitrag ausgewählt.

Alle Medienpreisträger mit dem Stiftungsratsvorsitzenden v.r.: Matthias Wilkes, Renate Werner, Ilka aus der Mark, Christoph Goldbeck, Laura Krzikalla,Till Krause und weitere Mitglieder des Teams von SWR und WDR. © Karl Kübel Stiftung / Thomas Neu

Der Dietmar Heeg Medienpreis der Karl Kübel Stiftung ging an die Journalisten*innen Christoph Goldbeck und Ilka aus der Mark, Renate Werner sowie Laura Krzikalla und Till Krause für das Team vom SWR und WDR. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen der Karl Kübel Preisverleihung an die bekannte Kinderbuchautorin Cornelia Funke.

Das Thema des Medienpreises lautete: „Familie zählt! – weil zusammen mehr geht!“. Die mit dem mit dem Dietmar Heeg Medienpreis ausgezeichneten Beiträge zeigten auf besonders eindrucksvolle und berührende Art und Weise, wie wichtig Zusammenhalt gerade in schwierigen Situationen ist. Die drei Beiträge wurden aus rund 130 Bewerbungen ausgewählt und mit je 3.000 Euro dotiert.

In der TV-Dokumentation „Marie will alles“ begleiten Christoph Goldbeck und Ilka aus der Mark 14 Jahre lang Marie und ihre Adoptivfamilie. Marie hat das Down-Syndrom und einen großen Wunsch: Sie möchte so leben wie alle anderen. Sie will eine Liebesbeziehung, in eine eigene Wohnung ziehen und einen Job, aber nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Außerdem möchte sie irgendwann einmal Mutter werden. Manche ihrer Träume gehen in Erfüllung, andere bleiben auf der Warteliste. Der Weg ist nicht immer leicht. Weder für Marie noch für ihre Adoptiveltern. Die müssen fördern, fordern, begleiten und auch loslassen. „Was diese Familie zusammen auf die Beine stellt, zeigt echt beeindruckend, was familiäre Unterstützung bewirken kann“, so Jurymitglied Anke Makosso Makosso. Bemerkenswert sei auch, wie es dem Filmteam gelungen sei, mit Feingefühl und Respekt, aber auch ohne Angst vor schwierigen Fragen, diese Dokumentation zu produzieren.

In dem sechsteiligen Podcast „Die Flut – Warum musste Johanna sterben?“ geht es um die 22-jährige Johanna Orth, die bei der Flut im Ahrtal 2021 ums Leben kam. Anhand ihres Schicksals wird die Katastrophe und deren zum Teil mangelhafte Aufarbeitung erzählt. Im Mittelpunkt stehen Johannas Eltern Ralph und Inka Orth, die den Verlust ihrer Tochter und die Katastrophe verarbeiten müssen. „Es entsteht aus Sicht der Jury ein großartiges, einfühlsames Hörbild“, so Jurymitglied Marc Wilhelm. Der Podcast sei „gesellschaftlich relevant, gleichzeitig temporeich, dramaturgisch wie journalistisch eine herausragende Leistung.“ Stellvertretend für das zwölfköpfige Team von SWR und WDR nahmen die beiden Headautoren Laura Krzikalla und Till Krause den Award in Empfang.
 
Um einen schweren Schicksalsschlag geht es auch in der TV-Doku-Serie „Stärker als der Tod“. Als Andrea Bizzotto erfährt, dass er eine unheilbare Krebserkrankung hat, ist seine Frau Maria im fünften Monat schwanger. Der 33-Jährige will seiner kleinen Tochter Giulia etwas Bleibendes hinterlassen. Er will ein Buch schreiben, damit Giulia später weiß, was für ein Mensch ihr Vater war. Für die Familie ist es eine Zeit des Ausnahmezustands. Aber sie schafft den Neubeginn. „Auch deshalb macht dieser Film wahnsinnig viel Mut und ist ein Plädoyer für das familiäre Netz – die Kraft, gemeinsam alles zu schaffen“, sagte Laudatorin Dr. Kerstin Humberg und würdigte die außergewöhnliche journalistische Leistung der Filmemacherin Renate Werner, die die Familie aus Witten vier Jahre lang mit der Kamera begleitet hat. Werner: „Ich wollte einen Film über Abschied machen, dann wurde es einer über Mut und am Ende war es ein Film über Liebe."

Lade Daten